Nationaler Aktionstag für pflegende Angehörige
Am 13. September, den Nationalen Aktionstag für pflegende Angehörige, machen die Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger und das Sozialministerium darauf aufmerksam, dass die Corona-Krise pflegebedürftige Menschen und deren An- und Zugehörige vor große Herausforderungen stellte. Professionelle Pflegepersonen, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ausfielen, mussten oft kurzfristig durch Angehörige ersetzt werden. Aber auch soziale Isolation durch die Einschränkung von Kontakten und das Abstandhalten über einen sehr langen Zeitraum häufig als belastend empfunden. Doch auch in Nicht-Pandemiezeiten ist die Situation für Betroffene oft herausfordernd.
Betreuende Angehörige sind eine der tragenden Säulen des Pflegevorsorgesystems. Rund drei Viertel der hilfebedürftigen Menschen werden zu Hause – teils mit Unterstützung durch soziale Dienste – mit viel Engagement von ihren Angehörigen gepflegt und versorgt. Doch dieser Umstand macht pflegende Angehörige, insbesondere Frauen, zu einer stark belasteten Gruppe. Die Kick-Off-Veranstaltung zum Pilotprojekt Community Nursing am 13. September 2021 macht auf einen bedeutenden Baustein der Pflegereform aufmerksam: Community Nurses, die Betroffenen niederschwellig, regional, wohnortnah und bedarfsorientiert Unterstützung anbieten können. Die spezialisierten Pflegekräfe übernehmen die Vernetzung zwischen Menschen und Leistungserbringerinnen und -erbringern sowie die Koordination diverser Leistungen, Therapien und sozialen Dienstleistungen. Darüber hinaus spielen sie eine zentrale Rolle im Präventionsbereich. Insgesamt sind 150 Pilotprojekte geplant, die mit insgesam 54 Mio. Euro aus der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union gefördert werden.
„Jede und jeder von uns kann von heute auf morgen plötzlich mit Pflege und Betreuung in der eigenen Familie konfrontiert sein. Umso wichtiger ist es, auf den gesellschaftspolitisch äußerst wertvollen Beitrag, den pflegende Angehörige durch ihre Tätigkeit leisten, hinzuweisen. Jenen Angehörigen gilt mein aufrichtiger Dank und meine Wertschätzung.“
Sozialminister Dr. Wolfgang Mückstein
Angehörigengespräche entlasten
Typische Auswirkungen der Betreuung zu Hause sind Stress und Überforderung, Verzicht und Einschränkungen, Isolation, aber auch Angst und Sorge, was die Zukunft bringen wird. Mit Angehörigengesprächen werden seelische Probleme, die sich auf Grund belastender Pflege ergeben können, aufgearbeitet. Dieses Angebot besteht neben den Hausbesuchen im Rahmen der „Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege“, bei denen die konkrete Pflegesituation ermittelt wird. aber auch Beratung stattfindet und Pflegetipps gegeben werden. Für die Möglichkeit zur persönlichen Aussprache im Zuge des Angehörigengesprächs stehen österreichweit Psychologinnen und Psychologen zur Verfügung. Das Gespräch kann je nach Wunsch zu Hause, an einem anderen Ort oder telefonisch erfolgen. Insgesamt können drei Gesprächstermine vereinbart werden.
Das Angehörigengespräch kann kostenlos beim Kompetenzzentrum Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege per E-Mail unter angehoerigengespraech@svqspg.at oder telefonisch unter 050 808 2087 angefordert werden. Einzige Voraussetzung ist der Bezug von Pflegegeld durch die Person, die gepflegt wird.
Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger
Kompetenzzentrum Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege
Fokus Pflege bei Multipler Sklerose
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