Lebensstil beeinflusst MS-Symptome

Eine aktuelle US-amerikanische Studie deutet darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen der Qualität der Ernährung und dem Grad von Behinderung und Krankheitssymptomen bei Menschen mit Multipler Sklerose besteht.

Symbolbild Ernährung: Tomaten, Knoblauch, Avocado, Zitronen, Credit: WerbeHoch, Pixabay

Das Team um die Neurologin Kathryn C. Fitzgerald von der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore, USA, berichtet im Fachblatt Neurology, dass eine gesunde Ernährung den Verlauf der Multiplen Sklerose positiv beeinflussen kann. 

Methode

Im Jahr 2015 wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des North American Research Committee on MS (NARCOMS) Registry gebeten, einen Ernährungsfragebogen auszufüllen, in dem der Verzehr von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Zuckerzusatz und rotem bzw. verarbeitetem Fleisch erhoben wurde.  Für jede Person, die an der Studie teilnahm, wurde ein individueller Gesamtqualitäts-Score erstellt, der auf dem jeweiligen Konsum der einzelnen Lebensmittelgruppen basiert. Höhere Werte wurden als gesündere Ernährungsweise interpretiert.

In einem weiteren Schritt erfassten die Forscherinnen und Forscher den Zusammenhang zwischen der Ernährungsqualität und dem Grad der Behinderung. Dafür wurden einerseits das patientenbedingte Fortschreiten der Erkrankung (Patient-Determined Disease Steps, PDDS) und andererseits die Symptomschwere anhand von Quotenmodellen erhoben. Diese umfassen das Alter, Geschlecht, Einkommen, den Body Mass Index, Raucherstatus und die Krankheitsdauer.

Nun wurde beurteilt, ob eine gesunde Lebensweise, gesunde Ernährung, gesundes Gewicht (Body Mass Index unter 25), regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf Rauchen mit der Symptomschwere assoziiert sind.

Ergebnisse

Von insgesamt 7.639 (68 Prozent) Personen, die den Fragebogen ausgefüllt hatten, gaben 6.989 an, dass eine ärztliche Multiple Sklerose-Diagnose vorliege. Bei jenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die hinsichtlich ihrer Ernährungsqualität der obersten Quintile zugeordnet waren, kam es um durchschnittlich 20 Prozent seltener zu schweren körperlichen Beeinträchtigungen als bei MS-Betroffenen mit der ungesündesten Ernährung (unterste Quintile). Jene Testpersonen, deren Antworten auf einen insgesamt gesunden Lebensstil schließen lassen, berichteten um rund 30 Prozent seltener von schwerer Fatigue (Erschöpfung), etwa halb so häufig von Depressionen und um rund 30 Prozent seltener von Schmerzen.

Schlussfolgerungen

Die umfassende Querschnittserhebung lässt darauf schließen, dass eine gesunde Ernährungsweise und ein gesunder Lebensstil mit einem reduzierten Maß an Behinderung und MS-Symptomen assoziiert sind.

Kathryn C. Fitzgerald, Tuula Tyry, Amber Salter, Stacey S. Cofield, Gary Cutter, Robert Fox, Ruth Ann Marrie: Diet quality is associated with disability and symptom severity in multiple sclerosis. Neurology. 2018, first published December 6, 2017, DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000004768

„Lass´ Nahrung deine Medizin sein und die Medizin deine Nahrung.“
Hippokrates.