Impfstudie aus Israel gibt Zuversicht

Die unlängst veröffentliche Studie zur Verträglichkeit und Sicherheit der COVID-19 Impfung bei MS Betroffenen ist insofern von besonderer Relevanz für uns, als dass Israel wie kein anderes Land von Beginn an eine sehr konsequente Impfstrategie verfolgte.

Covid-19-Impfstoffe

Impfen als Gebot der Stunde – auch für MS Betroffene?

Die Erfahrungen, die das Team rund um Anat Achiron mit über 500 bereits geimpften MS-Betroffenen sammeln konnte, basieren auf einer dementsprechend guten Datenlage und sprechen insgesamt für die Sicherheit und Verträglichkeit der Impfung bei MS Betroffenen. Insbesondere konnte kein signifikant erhöhtes Schubrisiko nach Impfung festgestellt werden.

Wie bei anderen Impfstoffen auch, steht auch bei der COVID-19 Impfung die Befürchtung im Raum, dass diese bei MS-Betroffenen zu unerwünschten immunologischen Reaktionen und Krankheitsaktivität führen könnte. Und hier beseitigt die vorliegende Studie den Mangel an verlässlichen Daten, gerade was den neuartigen mRNA-Vektor-Impfstoff betrifft.

BioNTech/Pfizer gilt als sicher

Die Ergebnisse sind beruhigend: Einerseits ist es für MS Betroffene, die sich impfen wollen, eine gute Nachricht, dass sich gegenüber der Vergleichsgruppe nicht geimpfter MS Betroffener kein erhöhtes Schubrisiko und keine Verschlechterung des Krankheitsbildes zeigte. Andererseits zeigte sich auch, was die Verträglichkeit und mögliche Nebenwirkungen der Impfung betrifft, kein anderes Bild als bei Nicht-MS-Betroffenen.

Zwei Einschränkungen zu den ansonsten durchwegs positiven Ergebnissen der Studie: Erstens wurde ein, wenn auch sehr geringer, Teil der untersuchten Personen nur für relativ kurze Zeit (weniger als 14 Tage) nach der Impfung beobachtet, was die Ergebnisse womöglich verzerren könnte. Und zweitens wurde und wird in Israel ausschließlich der Impfstoff der Firma BioNTech/Pfizer verimpft, weshalb Rückschlüsse auf andere Impfstoffe nur bedingt zulässig sind.

Schlussfolgerung

Daher gilt – bei allen Einschränkungen und der Notwendigkeit, je nach verfügbarem Impfstoff und individueller Therapie im Einzelfall und in Absprache mit der behandelnden Ärztin abzuwägen – was für die Gesamtbevölkerung gilt, auch für MS Betroffene: Impfen ist das Gebot der Stunde und der verlässliche Weg, die verheerende SARS-Cov-2-Pandemie zu überwinden.

Quelle: Anat Achiron et al. COVID-19 vaccination in patients with multiple sclerosis: What we have learnt by February 2021. Multiple Sclerosis Journal 1 –7. First published April 15,2021. DOI: 10.1177/13524585211003476