Menschen mit Rollator unerwünscht

Frau A. hat Multiple Sklerose und braucht ihren Rollator auch beim Shoppen. Kürzlich musste sie feststellen, dass Menschen mit Gehhilfen im Parndorfer Puma-Shop offenbar nicht erwünscht sind.

Verkehrsschild mit Aufschrift "Shoppen mit Rollator untersagt". Montage: MS-Gesellschaft Wien

Am 21. März 2019 gegen 17:15 Uhr wollte eine junge Frau, die an Multipler Sklerose erkrankt ist, mit ihrer Freundin den PUMA-Store im Designer Outlet Parndorf besuchen, um Sportkleidung zu kaufen. Als sie die Filiale betreten wollte, wurde ihr jedoch der Zutritt verwehrt. Der Grund dafür war etwa nicht mitgebrachtes Essen, eine brennende Zigarette oder schmelzendes Eis, sondern ihre Gehhilfe. Ein Security-Mitarbeiter meinte, sie dürfe mit ihrem Rollator das Geschäft nicht betreten.

„Einfach so. Ich erklärte ihm, dass ich mich ohne Rollator nicht bewegen kann und ich daher auf die Gehhilfe angewiesen bin. Nichtsdestotrotz bestand er darauf, mir den Zutritt zu verweigern und ich musste gehen!“, schrieb die junge Frau (Name der Redaktion bekannt) auf die Facebook-Seite des Outlet.

Sie sei „zutiefst entsetzt über diesen diskriminierenden Umgang, der in einem Rechtsstaat keinen Platz haben sollte“ und möchte sich als Kundin niemals für ihre Gehhilfe rechtfertigen müssen und den neugierigen Blicken anderer Besucher ausgeliefert sein.

Den Betreibern der Filiale empfiehlt sie, positive Vorkehrungen treffen, damit auch Menschen mit Einschränkungen am geschäftlichen Verkehr teilnehmen können.

MS-Gesellschaft Wien macht Diskriminierung öffentlich

Nachdem die MS-Gesellschaft Wien den Fall publik gemacht hatte, meldeten sich viele MS-Betroffene zu Wort. Schließlich entschuldigten sich sowohl das Designer Outlet Parndorf als auch die Betreiber der Puma-Filiale.

Mittlerweile haben sich sowohl das Designer Outlet Parndorf als auch die Puma Group zum Thema Diskriminierung geäußert.

Habt ihr auch entsprechende Erfahrungen gemacht? Dann wendet euch bitte an die MS-Gesellschaft Wien!