Pflege und Betreuung in Wien: Neue Leistungen

Mit mehrstündiger Alltagsbegleitung und längeren Öffnungszeiten in Tageszentren erweitert Wien das Leistungsangebot in den Bereichen Pflege und Betreuung.

Bürgermeister Michael Ludwig, Sozialstadtrat Peter Hacker und die Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien, Anita Bauer, haben am Dienstag neue Leistungen im Bereich der Pflege und Betreuung in Wien vorgestellt. Copyright: C.Jobst/PID

Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Sozialstadtrat Peter Hacker und die Geschäftsführerin des für die Pflege und Betreuung zuständigen Fonds Soziales Wien, Anita Bauer, stellten am 19. März 2019 neue Leistungen im Bereich der Pflege und Betreuung in Wien vor. Im Rahmen des Strategiekonzepts „Pflege und Betreuung in Wien 2030“ werden die neuen Angebote umgesetzt. Damit soll die Versorgung pflegebedürftiger Wienerinnen und Wiener nachhaltig gesichert werden.

Erhalt der Selbstständigkeit und Flexibilisierung der Leistungen

Die Wiener Pflegestrategie beinhaltet etliche Punkte, die im Masterplan Pflege des Bundes bislang noch keine Berücksichtigung finden. So stehen bei der aktuellen Weiterentwicklung des Leistungsangebots der Erhalt der Selbstständigkeit und die Flexibilisierung der Leistungen im Mittelpunkt. Laut Sozialstadtrat Hacker werde dies sowohl die Notwendigkeit einer stationären Langzeitpflege hinauszögern als auch bei den Betroffenen eine maßgebliche Steigerung ihrer Lebensqualität bewirken.

Unterstützung für pflegende Angehörige

Im Interesse einer nachhaltigen Strategie müsse die große Belastung informell pflegender Menschen – vor allem Frauen – berücksichtigt werden, erklärte die FSW-Geschäftsführerin Bauer. So müssten pflegende Angehörige bestmöglich entlastet und motiviert werden, Unterstützung anzunehmen.

Neue Leistungen im Überblick

  • Mehrstündige Alltagsbegleitung wird in Zusammenarbeit mit 12 Trägern seit November 2018 im Rahmen eines Pilotprojekts angeboten. Mehrstündige Alltagsbegleitung von pflege- und/oder betreuungsbedürftigen Menschen bildet den Lückenschluss zur 24-Stunden-Betreuung und dient der Entlastung pflegender Angehöriger. Sie ergänzt den Aufgabenbereich anderer Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe. Die Betreuung findet im Wohnumfeld statt. Ziele sind die Aufrechterhaltung sozialer Kontakte, die Unterstützung bei Alltagstätigkeiten sowie die Begleitung bei Wegen außer Haus.
  • TZ Plus (erweiterte Öffnungszeiten Tageszentren): Tageszentren für Seniorinnen und Senioren bieten älteren Wienerinnen und Wienern, die noch selbstständig wohnen oder von mobilen Diensten und/oder Angehörigen betreut werden, Tagesbetreuung an. Neben einer abwechslungsreichen Tagesgestaltung mit zahlreichen Aktivierungsangeboten für Körper und Gedächtnis gibt es auch Pflegeangebote. Um noch besser auf den Bedarf der Kundinnen und Kunden sowie ihrer Angehörigen einzugehen, wurden in zwei Tageszentren die Öffnungszeiten erweitert: Im Tageszentrum Favoriten und seit 1. März auch im Tageszentrum Winarskystraße kann das Angebot nun auch an Wochenenden und Feiertagen genutzt werden.
  • Betreuung mit Fahrt: Kundinnen und Kunden, die nicht selbstständig in ein Tageszentrum gelangen können, konnten schon bislang einen Fahrtendienst über das Tageszentrum zubuchen.  Diese Möglichkeit besteht nach wie vor – neu ist, dass Menschen, die Unterstützung vor, während und nach der Fahrt benötigen, die Leistung „Betreuung mit Fahrt“ über den Fonds Soziales Wien beziehen können. Die Kundinnen und Kunden werden im Wohnumfeld abgeholt und erhalten beispielsweise Unterstützung beim Anziehen der Überkleidung, beim Herrichten der Gehhilfe usw.

Quelle: Rathauskorrespondenz vom 19.03.2019

Bürgermeister Dr. Michael Ludwig im Gespräch mit Pflegekräften, Copyright: C.Jobst/PID