Integration von chronisch Kranken im Unternehmen

Ing. Robert Schlathau, langjähriges Vorstandsmitglied der Multiple Sklerose Gesellschaft Wien, lebt seit Jahrzehnten mit der Diagnose „Multiple Sklerose“. Auch wenn er mittlerweile nicht mehr zu Fuß, sondern ausschließlich mit dem Rollstuhl unterwegs ist, legt er besonderen Wert darauf, in seinem Beruf gute Leistungen zu erbringen.

„Wichtig ist, das Positive aller Involvierten in den Vordergrund zu rücken und nicht ein mögliches Scheitern.“ Ing. Robert Schlathau, Foto: Kerstin Huber-Eibl

„Wichtig ist, das Positive aller Involvierten in den Vordergrund zu rücken und nicht ein mögliches Scheitern.“
Ing. Robert Schlathau

Dass Robert Schlathau auch nach 41 Jahren gerne für den Flughafen Wien arbeitet, hat er nicht nur seiner positiven Lebenseinstellung, sondern auch dem persönlichen Engagement seiner Vorgesetzten zu verdanken. Seit 1992 arbeitet er in der  Abteilung Projektmanagement Services bei einer 40-Stunden-Woche aus Flexibilitätsgründen auf Gleitzeitbasis, seit 2002 kann er bei Bedarf auch von zu Hause aus im Firmennetzwerk arbeiten. Ebenso ist er seit 1985 neben seinen beruflichen Hauptaktivitäten im Bereich Barrierefreiheit tätig.

Seit einem Jahr ist DI Judith Engel Bereichsleiterin im Bau-, Planung-, Bestandsmanagement am Flughafen Wien. Von seiner Vorgesetzten ist Schlathau schwer beeindruckt: „Judith setzt sich – ebenso wie ihre Assistentin Maria Auer – stets für ein Miteinander ein. Sie arbeitet effektiv, kommt rasch zum Punkt und reißt jeden mit. Für die Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sie stets ein offenes Ohr.“

Das Positive sehen

Schlathau möchte Inhaberinnen und Inhaber von Unternehmen sowie Personalverantwortliche dafür gewinnen, Menschen mit Multipler Sklerose so lange wie möglich im Betrieb zu beschäftigen und betont: „Man sollte das Positive in den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und genau hinsehen, wo es im Unternehmen Möglichkeiten für Menschen mit MS und deren Qualifikationen gibt. Am besten eignen sich Tätigkeiten, die auch mit Fatigue stressfrei zu bewältigen sind.“

Flexibilität fördern

Besonders wichtig findet er, dass chronisch Kranken eine beiderseits sinnvolle Tätigkeit ermöglicht wird, die weder über- noch unterfordert. Dies verlange jedoch Flexibilität von beiden Seiten – vor allem hinsichtlich Arbeitspensum und Arbeitszeiten.