Kindersitz am Rollstuhl befestigen

An einem Schienensystem, das sich – einem Fahrradrahmen – gebogen um den Rollstuhl schwingt, lässt sich mit ein paar Handgriffen ein Kindersitz befestigen.

An einem Schienensystem, das sich gebogen um den Rollstuhl schwingt, lässt sich ein Kindersitz befestigen und verstellen. Foto: Koziel/TUK

Studierende an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) entwickelten ein Schienensystem, das sich – ähnlich einem Fahrradrahmen – gebogen um den Rollstuhl schwingt. Mit ein paar Handgriffen lässt sich daran ein Kindersitz befestigen. Foto: Koziel/TUK

Ein Kind in einem Rollstuhl mitzunehmen, ist für Menschen mit einer Gehbehinderung kein leichtes Unterfangen. Im Rahmen von mehreren studentischen Projekten hat sich der Ingenieurnachwuchs an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) mit diesem Thema auseinandergesetzt. Mittlerweile wurde ein Prototyp entwickelt, bei dem ein Kindersitz mithilfe eines Schienensystems einfach an einem Rollstuhl angebracht werden kann.

Das Schienensystem, das sich gebogen um den Rollstuhl schwingt, ähnelt einem Fahrradrahmen. Mit ein paar Handgriffen lässt sich daran ein Kindersitz befestigen. Über einen Drehhebel kann der Sitz in jede beliebige Position gebracht werden. Auf diese Weise kann ein Kind mit wenigen Handgriffen direkt von der Fahrerin oder vom Fahrer in den Sitz gesetzt werden. Im Anschluss kann der Sitz mithilfe eines Drehhebels hinter dem Rollstuhl positioniert werden, somit hat der Kindersitz keinen negativen Einfluss auf die Gesamtbreite.

Das System besteht aus einem dünnwandigen Rohrsystem und ist daher relativ leicht. Das Befestigungssystem, mit dem der Kindersitz arretiert werden kann, ist im Montageaufwand mit einem Fahrradträger für Anhängerkupplungen beim Auto vergleichbar. Es ist sowohl für Sitze von neun bis 13 Kilogramm als auch für 15 Kilogramm und mehr ausgelegt

Michael Weber (li.) und Johannes Imhoff werden die Technik auf der Medica vorstellen. Foto: Koziel/TUK

Michael Weber (li.) und Johannes Imhoff werden das System auf der Medizintechnikmesse Medica vom 18. bis 21. November in Düsseldorf vorstellen. Sie hoffen, das Interesse von Unternehmen zu wecken, damit aus dem Prototypen künftig ein marktreifes Produkt entsteht, das Gehbehinderten hilft, ihre Kinder einfach und selbständig mitzunehmen. Foto: Koziel/TUK

Quelle: Technische Universität Kaiserslautern (TUK)