Österreichische Multiple Sklerose Bibliothek: Vorwort zur 3. Auflage

Österreichische Multiple Sklerose Bibliothek (ÖMSB)

Dem Grundgedanken der ÖMSB folgend, gesicherte evidenzbasierte Informationen zur Verfügung zu stellen, welche als Grundlage für gemeinsame Entscheidungsfindungen zwischen Patienten und Patientinnen sowie Ärzten und Ärztinnen bzw. dem medizinischen Fachpersonal dienen, wurden – wie geplant im jährlichen Abstand – aktuelle diagnostische und therapeutische Entwicklungen in der Auflage 2018 berücksichtigt.

Vergangenes Jahr hatten wir bereits auf zwei möglicherweise bald zur Verfügung stehende Therapieoptionen hingewiesen und die Darstellung für die 3. Auflage angekündigt. Das Arzneimittel Daclizumab wurde inzwischen weltweit vom Markt genommen und wird deshalb nicht besprochen. Glatiramoide sind Nachahmer-Präparate von Glatirameracetat – dieses Medikament wird im Kapitel 17 beschrieben.

In der Zwischenzeit wurden zwei weitere den Krankheitsverlauf modifizierende, medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die Arzneimittel Cladribin und Ocrelizumab, für spezielle Indikationen zugelassen und in Kapitel 18 näher ausgeführt.

Ein zur Gänze neues Kapitel (19A) widmet sich der ausführlichen Beschreibung der relativ seltenen primär progredienten MS (PPMS). Dr. Gabriel Bsteh von der Neurologischen Universitätsklinik Innsbruck erörtert darin das klinische Bild und die spezielle Behandlungssituation, da – anders als für die schubförmige MS – bisher kein Medikament wirksam war. Bei dem neuen Wirkstoff Ocrelizumab handelt es sich um das erste den Krankheitsverlauf mildernde Arzneimittel,
welches für Patienten und Patientinnen mit PPMS eine Zulassung erhalten hat, wobei die Krankheitsdauer, der Grad der Behinderung und der bildgebende Befund berücksichtigt werden müssen.

Der aktuelle Stand der erforderlichen Kontrollen der medikamentösen verlaufsmodifizierenden Therapien wird im Kapitel 20 (Therapiemonitoring) beschrieben. Das Kapitel 6 (Diagnose der MS) wurde mit den neu hinzugekommenen Diagnose-Kriterien ergänzt.

Das Ringbuch-Format der ÖMSB ermöglicht auf einfache Weise den Austausch bzw. das Hinzufügen von Seiten. Die neuen bzw. auszutauschenden Seiten der 3. Auflage werden wie bisher verteilt. Die aktuelle Gesamt-Version der ÖMSB 3.0 steht als PDF-Datei zur Verfügung stehen.

Für die unterstützende Begleitung danken wir dem Editorial Board (Christian Enzinger, Franz Fazekas, Siegrid Fuchs, Michael Guger, Jörg Kraus und Fritz Leutmezer). Ganz besonderer Dank gebührt den Autoren, welche an der 3. Auflage mitgearbeitet haben, sowie Christoph Baumhackl, der wieder die administrativen Tätigkeiten durchgeführt hat. Der pharmazeutischen Industrie möchten wir wieder für die seit Beginn des Projektes erfolgte Unterstützung unseren Dank ausdrücken.

Ulf Baumhackl und Thomas Berger