Basistherapien

Unter Basistherapien versteht man Substanzen, die aufgrund ihres günstigen Nebenwirkungsprofils bereits am Beginn der Multiple Sklerose-Erkrankung eingesetzt werden. Die Medikamente können eine signifikante Reduktion der Schübe (bis ca. 30 %) und deren Auswirkungen bewirken.

Interferone

Mit Interferon-beta steht ein Medikament als Injektion zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) zur Verfügung. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen mit unterschiedlichen Injektionsabständen und -wegen verfügbar.

Interferon-beta 1a (Avonex®)

Interferon-beta 1a (Rebif®)

Pegyliertes Interferon-beta 1a (Plegridy®)

Interferon beta 1b (Betaferon®)

Wirkung:
Interferone wirken auf das Immunsystem modulierend und entzündungshemmend. Sie verringern sowohl die Schubrate als auch die Narbenbildungen im Gehirn.

Nebenwirkungen:
Interferone bewirken grippeähnliche Symptome unmittelbar nach den Injektionen. Diese können mit Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Fieber einhergehen. Da empfohlen wird, die Injektionen am Abend zu verabreichen, sind diese Nebenwirkungen zumeist am nächsten Tag nicht mehr vorhanden. Ein weiteres Problem der Interferoninjektionen unter die Haut stellen rote Flecken, die sich an den Injektionsstellen entwickeln, dar. Diese können manchmal mehrere Tage bis Wochen bestehen bleiben und sind zumeist zwar kosmetisch störend, aber harmlos. Selten können sich aber aus diesen Flecken Nekrosen (Geschwüre) bilden, die dann sehr mühsam zu behandeln sein können.

Schwangerschaft und Stillzeit:
Die Therapie kann mit Eintritt der Schwangerschaft beendet werden. Bei aktiver MS kann unter Abwägung von Nutzen und Risiko die Therapie auch fortgeführt werden. Es wird empfohlen die Therapie in der Stillzeit zu beenden.

Weitere Basistherapien

Glatirameracetat (Copaxone®)

Glatirameracetat (Perscleran®)

Cladribin (Mavenclad®)

Teriflunomid (Aubagio®)

Dimethylfumarsäureester (Tecfidera®)

Ocrelizumab (Ocrevus®)